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Meine Heimatgschicht: Eine komische Bahnfahrt

#heimatlandkreisfürth

In einem alten Schulheft vom 18. Oktober 1948 fand ich folgende Aufzeichnung mit der Überschrift: Eine Komische Bahnfahrt
An einem Ferientag fuhren meine Mutter und meine Schwester mit dem zweiuhrzug nach Wilhermsdorft. Sie kauften allerhand Sachen ein. Am Abend warteten wir schon lange daheim auf den Zug, Im Garten pflüchte ich Äpfel.

Da kam mein Vater uns sagte: Der Zug steht in Heinersdorf und kommt nicht mehr weiter. Ich stieg schnell von der Leiter und sah in Richtung Heinersdorferhaltestelle. Die Maschinenführer klettern an der Dampfmaschine auf und ab.

Da sagte mein Vater. Weißt du uns, du (13 Jahre) setzt dich auf den Schlepper und holst die Mutter ab. Ich war schnell damit einverstanden. Wenn mich auf dem Weg jemand fragt, wohins geht, da sagte ich:“ Auf das Zugabschleppen“. Als ich an der Haltestelle umwendete, kam meine Mutter schon aus dem Wagen. Alle Zug Leute lachten als wir abfuhren. Als wir ein Stück gefahren waren, gab der Zug ein Zeichen und fuhr auch ab. Der Zug war noch früher daheim als wir.

Einige Jahre später etwa an der gleichen Stelle an der Güterzug auf der tägl. Buchfaht von Markt Erlbach. Auf freier Stecke blieb er stehen und ein schwarz gekleideter Mann stieg von der Dampfmaschine. An den Waggons lief er ein Stück zurück, verschwand unter diesen und hatte dann in einer Hand die Hinterläufe eines überfahrenen Hasen. Im Führerhaus der Lokomotive verschwand er ein zweites Mal und während er sich mit dem Lokführer auf einen frischen Braten Freude ging die Fahrt wieder weiter.